Zusammenfassung
Die Corona-Pandemie führt auch im Bereich des Wohnens zu gravierenden Effekten. Kurzfristig hat die Bundesregierung mit temporären Ausnahmeregelungen bei den subjektorientierten Instrumenten sowie im Miet- und Darlehensrecht reagiert. Es zeigt sich jedoch, dass weitere temporäre Regelungen geboten sind. Aufgrund der großen Relevanz von nachfrageseitigen Entwicklungen ist im Verlauf der Rezession mit ausgeprägten Preisrückgängen auf den Wohnungsmärkten zu rechnen, die potenziell jedoch durch eine langfristig neu einsetzende Arbeitsmigration revidiert werden. Die Wohnungspolitik ist daher gut beraten, ihre Wohnungsbauaktivitäten zu stabilisieren bzw. antizyklisch auszurichten, um die langfristigen Wohnungsbedarfe auch bei wieder auflebender Zuwanderung decken zu können.
Abstract
The coronavirus pandemic and the associated containment measures are likely to have serious effects on housing. In the short term, the German Federal Government has reacted with temporary exemptions for subject-oriented instruments as well as for rental and lending regulations. However, it has become apparent that further temporary regulations are needed within the scope of social security of housing. In the course of the recession, pronounced price declines on the housing markets are to be expected due to the great relevance of demandside developments. However, longterm labour migration will potentially revise the price declines. Housing policymakers would therefore be advised to stabilise housing construction activities or to orient them countercyclically in order to be able to cover longterm housing needs that will emerge by resurgent immigration.
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Dr. Holger Cischinsky, Dr. Philipp Deschermeier, Dr. Max-Christopher Krapp und Martin Vache, Dipl.-Ing. M. Sc., sind wissenschaftliche Mitarbeiter beim Institut Wohnen und Umwelt in Darmstadt.
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