Zusammenfassung
Die vergangenen Jahre haben die Kehrseite des deutschen Exportmodells verdeutlicht, die Abhängigkeit Deutschlands von seinen Handelspartnern. Besonders schmerzhaft ist dies gegenwärtig gegenüber Russland und potenziell gegenüber China. Insofern scheint es naheliegend, den deutschen Außenhandel auf demokratische Länder zu konzentrieren. Doch gleichgültig welchen Maßstab man wählt, die demokratische Welt ist klein und ihr Gewicht nimmt auch nicht zu. Zudem sind die weniger demokratischen Länder tendenziell ärmer, sodass der Handel eine spezifische Struktur aufweist. Es dominiert der Import von Rohstoffen, die in Deutschland und Europa kaum verfügbar sind. Entsprechend hoch wären die ökonomischen Kosten solch einer Selbstbeschränkung.
Abstract
The last few years have shown the downside of the German export model, i. e. Germany’s dependency on its trading partners. This is particularly painful at present with regards to Russia and potentially China. Thus it seems reasonable to focus German trade on democratic countries. However, whatever benchmark one takes, the democratic world remains small and does not increase in importance. Moreover, the less democratic countries are tentatively poorer which implies that their trade structure follows a specific pattern; in particular these countries have a higher share of commodity exports which are hardly available in Germany or Europe. Consequently, the economic costs of such a self-imposed restriction would be high.
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12 September 2022
Zu diesem Beitrag wurde ein Erratum veröffentlicht: https://doi.org/10.1007/s10273-022-3263-8
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Der Verfasser dankt Lukas Boer und Christopher Kißling für wertvolle Unterstützung.
Prof. Dr. Lukas Menkhoff lehrt Volkswirtschaftslehre an der Humboldt-Universität zu Berlin und leitet die Abteilung Weltwirtschaft am DIW Berlin.
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