Zusammenfassung
Die bildungspolitische Notwendigkeit, Alphabetisierungskurse für erwachsene Migrant*innen anzubieten, geriet in Deutschland erst in den späten 1980er und frühen 90er Jahren in den Blick. In dieser Phase wurden vom Sprachverband Deutsch1 vor allem erstsprachliche Lernangebote entwickelt; in vielen Fällen handelte es sich um dezentral angebotene Kurse für Frauen (vgl. Paleit 1989). Mit Einführung des Integrationskurssystems im Jahr 2005 ergaben sich in diesem Arbeitsfeld deutliche Veränderungen, u. a. eine kontinuierliche Steigerung der Lernendenzahlen, die Intensivierung der Curriculumdiskussion, die nun erstmalig auf nationaler Ebene erfolgte, und eine Lehrwerkproduktion der kommerziellen Verlage, die auf die entsprechenden Kursangebote des neuen Curriculums des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) abzielte (vgl. Nestler 2014). Dabei wurde die Alphabetisierung in der Erstsprache nicht mehr als förderfähiges Lernziel anerkannt, sondern es erfolgte eine ausschließliche Ausrichtung auf mündliche und schriftliche Kompetenzen in der deutschen Sprache.
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Schramm, K. (2022). Didaktisch-methodische Themenfelder der DaZ-Alphabetisierung. In: Handbuch der kontrastiven Alphabetisierung. Studien Deutsch als Fremd- und Zweitsprache. Erich Schmidt Verlag GmbH & Co. KG, Berlin. https://doi.org/10.37307/b.978-3-503-20655-1.02
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