Zusammenfassung
Die Umsetzung einer klassischen Krisenprävention ist in Destinationen lediglich individuell für die Leistungsträger umsetzbar. Für eine Destinationsmanagementorganisation (DMO) – ausgenommen in Bezug auf die eigene Organisation – muss eine die Strukturen in der Destination berücksichtigende Vorgehensweise gefunden werden. Daraus folgt im Falle von Krisen oder Störungen, dass die DMO alleine keine Lösung herbeiführen kann, sondern auf die Zusammenarbeit mit den Leistungsträgern angewiesen ist – es muss eine Lösung für das kooperative Netzwerk Destination gefunden werden. Mit Hilfe eines betrieblichen Kontinuitätsmanagements auf Destinationsebene können allerdings bereits Bedrohungsszenarien betrachtet und auch Lösungsansätze formuliert werden, für die bereits die Zuständigkeit/Verantwortlichkeit festgelegt ist. Die Widerstandsfähigkeit einer Destination kann lediglich aufgrund der Resilienz der Stakeholder festgelegt werden, da diese für die Leistungserstellung und somit für das Aufenthaltserlebnis der Gäste zuständig sind; die Destination als geografischer Raum kann hier nur mithilfe von umfangreichen Infrastrukturmaßnahmen widerstandsfähiger, bspw. gegenüber Extremwettersituationen, gemacht werden. Die Schadensbeseitigung liegt in der Verantwortung der Stakeholder.
Abstract
The implementation of crisis prevention in destinations can only be implemented individually by the service providers. For a destination management organization (DMO) – except in relation to its own organization – an approach must be identified that takes into account the given structures in the destination. In the event of crises or disruptions, it follows that the DMO alone cannot bring about a solution, but is dependent on a cooperation network with the service providers. However, with the help of a business continuity management at destination level, risk scenarios can be considered and solutions can be formulated, for which the responsibility is already defined. The resilience of a destination can only be determined based on the resilience of the different stakeholders; the destination as a geographical area can only be made more resilient, e.g. to extreme weather situations, with the help of extensive infrastructure measures. Recovery is in the hand of the stakeholders.
Chapter PDF
Schlagwörter
Keywords
Literaturverzeichnis
Bagemihl, J. (1994): Die strategische Bedeutung von Yield Management im Hotelgewerbe. Trier.
Bengel, J., Meinders-Lücking, F. und Rottmann, N. (2009): Schutzfaktoren bei Kindern und Jugendlichen – Stand der Forschung zu psychosozialen Schutzfaktoren für Gesundheit, Forschung und Praxis der Gesundheitsförderung. Band 35, Köln BZgA.
Beritelli, P. und Laesser, C. (2019): Warum DMOs und Tourismusorganisationen nicht wirklich ‚Gäste holen‘. Die Aufklärung eines Cargo-Kults. In: Bieger, T.; Beritelli, P. und Laesser, C. (Hrsg.): Neue Technologien und Kommunikation im alpinen Tourismus. Berlin, S. 53–83.
Bieger, T. und Beritelli, P. (2013): Management von Destinationen. München, 8. Auflage.
BMUV – Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (2022): Extremwetter. Verfügbar unter: https://www.bmuv.de/themen/gesundheit-chemikalien/gesundheit/gesundheit-imklimawandel/extremwetterereignisse[zuletzt aufgerufen am 16. 11. 2022].
Conrady, R. (2018): Stichwort Yield Management. In: Gabler Wirtschaftslexikon online. Online im Internet, https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/yield-management-50781/version-273997[zuletzt aufgerufen am 02. 11. 2022].
Dwif-Consulting GmbH (2021): Erfolgsfaktoren für resiliente Tourismusorganisationen. Verfügbar unter: https://www.dwif.de/news/item/sparkassentourismusbarometer-osv-2021-resilienz-erfolgsfaktoren.html[zuletzt aufgerufen am 09. 08. 2021].
Eisenstein, B. (2022): Die Besonderheiten von Destinationen – „The Limits of Destination Branding“. In: Eisenstein, B. und Scherhag, K. (Hrsg.): Images, Branding und Reputation von Destinationen – Herausforderungen erfolgreicher Markenentwicklung. Berlin, S. 237–286.
Fiege, S. (2006): Risikomanagement- und Überwachungssystem nach KonTraG. Wiesbaden.
Fiege, S. (2022): Stichwort: Krisenmanagement. In: Gabler Wirtschaftslexikon online. Verfügbar unter: https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/krisenmanagement-37353[zuletzt aufgerufen am 14. 11. 2022].
Günther, E. (2021): Stichwort Resilienz. In: Gabler Wirtschaftslexikon online. Verfügbar unter: https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/resilienz-52429/version-275567[zuletzt aufgerufen am 30. 09. 2021].
Haake, B. und Zech, N. (2021): Revenue Management im MICE. Erträge im Hotel und Eventmanagement optimieren. München.
Hall, C. M. (2005): Tourism: Rethinking the social science of mobility. Essex.
Heller, J. und Gallenmüller, N. (2019): Resilienz-Coaching: Zwischen „Händchenhalten“ für Einzelne und Kulturentwicklung für Organisationen. In Heller, J. (Hrsg.): Resilienz für die VUCA-Welt: Individuelle und organisationale Resilienz entwickeln. Wiesbaden, S. 3–18.
Hinterhuber, H. H. (2015): Strategische Unternehmensführung. Das Gesamtmodell für nachhaltige Wertsteigerung. Berlin, 9. Auflage.
John, A. (2021): Personalmangel nach Krise. Der Gastronomie fehlen Arbeitskräfte. In: tagesschau.de vom 25. 05. 2021. Verfügbar unter: https://www.tagesschau.de/wirtschaft/konjunktur/gastronomie-arbeitskraefte-101.html[zuletzt aufgerufen am 14. 11. 2022].
Jossé, G. (2020): Krisenmanagement und Business Continuity – Umgang mit Krisen und Großstörungen. München.
Jossé, G. und Scherhag, K. (2013): Business Continuity Management in der Destination. Störungen proaktiv erkennen, bewerten und handhaben. In: Update17, S. 38–47.
Jossé, G. und Scherhag, K. (2018): Business Continuity Management in the destination – proactive recognition, assessment and managing of disruptions. In: Innerhofer, E., Fontanari, M. und Pechlander, H. (Hrsg.): Destination Resilience. Oxon/New York, S. 111–125.
Krystek, U. (2014): Risiko- und Kontinuitätsmanagement versus Resilienz- und Antifragilitäts-Management: Krisenvorsorge zwischen Kontinuität und Neubeginn. In: Evertz, D. und Krystek, U. (Hrsg.): Unternehmen erfolgreich restrukturieren und sanieren. Stuttgart, S. 369–403.
Meffert, H, Bruhn, M. und Hadwich, K. (2018): Dienstleistungsmarketing – Grundlagen – Konzepte – Methoden. Wiesbaden, 9. Auflage.
o. V. (2021a): Corona sorgt für Massenabwanderung von Mitarbeitern. Verfügbar unter: https://www.spiegel.de/wirtschaft/corona-sorgt-fuermassenabwanderung-von-mitarbeitern-im-gastgewerbe-a-6cd7c8f8-b086-4317-b8aa-f7e0330d8fad[zuletzt aufgerufen am 09. 12. 2021].
o. V. (2021b): Abwanderung in andere Branchen – Fachkräftemangel im Gastgewerbe verschärft sich. Verfügbar unter: https://www.fvw.de/touristik/vertrieb/abwanderung-in-andere-branchen-fachkraeftemangel-imgastgewerbe-verschaerft-sich-220376[zuletzt aufgerufen am 15. 08. 2021].
Scherhag, K. (2020). Wertschätzung der eigenen Region als Basis für eine Destinationsmarke. In: Reif, J. und Eisenstein, B. (Hrsg.). Tourismus und Gesellschaft. Berlin, S. 347–361.
Scherhag, K. und Menn, A. (2010): Polaritäten im Überblick: Polaritätsfelder im Destinationsmanagement. In Egger, R. (Hrsg.). Tourismus im Spannungsfeld von Polaritäten. Wien u. a., S. 11–23.
Schreyögg, G. und Koch, J. (2020): Management – Grundlagen der Unternehmensführung. Wiesbaden, 8. Auflage.
Steiner, L., Landolf, M. A., Kissling-Näf, I. und Hietschold, N. (2022): Resilienz durch soziale Innovation: 5 Erfolgsfaktoren und Barrieren von sozialen. In: Schellinger, J., Tokarski, K. O. und Kissling-Näf, I. (Hrsg.): Resilienz durch Organisationsentwicklung. Wiesbaden, S. 105–119.
SWR (2022): Untersuchungsausschuss zur Flut in RLP – Ein Dossier. Verfügbar unter: https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/dossieruntersuchungsausschuss-hochwasser-flut-katastrophe-rlp-102.html[zuletzt aufgerufen am 18. 11. 2022].
Tourismus-Agentur Lübecker Bucht (2022): Der Strandticker in der Lübecker Bucht. Verfügbar unter: https://www.luebecker-bucht-ostsee.de/strandticker[zuletzt aufgerufen am 18. 11. 2022].
Varnholt, N. T., Hoberg, P., Gerhards, G., Wilms, S. A. und Lebefromm, U. (2020): Operatives Controlling und Kostenrechnung. Berlin/Boston, 3. Auflage.
Warner, L.M. (2021): Stichwort: Resilienz. In: Dorsch Lexikon der Psychologie online, Verfügbar unter: https://dorsch.hogrefe.com/stichwort/resilienz[zuletzt aufgerufen am 29. 09. 2021].
Weber, J. (2022): Stichwort: Break-even-Point. In: Gabler Wirtschaftslexikon online. Verfügbar unter: https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/breakeven-point-27541[zuletzt aufgerufen am 15. 11. 2022].
Editor information
Rights and permissions
Open Access. Creative Commons-Lizenz 4.0 (BY-NC-ND).
Weitere Informationen finden Sie unter https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/
Copyright information
© 2023 Erich Schmidt Verlag GmbH & Co. KG
About this chapter
Cite this chapter
Scherhag, K. (2023). Business Resilienz in der Destination – Instrumente aus der Resilienzforschung im Destinationsmanagement. In: Eilzer, C., Harms, T., Dörr, M. (eds) Resilienz als Erfolgsfaktor im Tourismus. Schriftenreihe des Deutschen Instituts für Tourismusforschung, vol 2. Erich Schmidt Verlag GmbH & Co. KG, Berlin. https://doi.org/10.37307/b.978-3-503-21260-6.07
Download citation
DOI: https://doi.org/10.37307/b.978-3-503-21260-6.07
Publisher Name: Erich Schmidt Verlag GmbH & Co. KG, Berlin
Online ISBN: 978-3-503-21260-6
eBook Packages: Business and Economics (German Language)