Zusammenfassung
In den Brüchen der (Literatur-)Geschichte lassen sich Verschiebungen von einem kulturellen zu einem kommunikativen Gedächtnis1 und wieder zurück zu einem kulturellen Gedächtnisangebot erkennen. Wenn die offiziellen Signen und Praktiken des gemeinschaftlichen Erinnerns mit seiner immanenten Identitätsstiftung nicht mehr gültig sind, wird ein erneutes kulturelles Erinnern im Kommunikativen verhandelt, um von dort aus wieder Identitätsangebote zu schaffen (vgl. Assmann 2018: 37 f.). Diese Praxis verdeutlicht, dass es in Phasen des abgebrochenen gemeinschaftsstiftenden intergenerationellen Erinnerns kein Schweigen gibt, sondern eine Vielheit des Redens.
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Literaturverzeichnis
Primärtexte
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Sekundärtexte
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Henning-Mohr, A., Mikota, J. (2024). Der abgebrochene Dialog zwischen den Generationen. In: Drogi, S., Naugk, N. (eds) Begegnungen von Jung und Alt in der Kinder- und Jugendliteratur. Literatur – Medien – Didaktik, vol 8. Frank & Timme, Berlin. https://doi.org/10.57088/978-3-7329-9023-8_10
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